Vierte Etappe von Landeck nach Samnaun

 Start:

um 7:00 Uhr

 

Zeitlimit:

bis 18:15 Uhr in Samnaun(CH).

 

Erwartete Ankunft:

ca. 16:30 Uhr.

 

Tatsächliche Ankunft:

 16:08 Uhr.

Laufbericht von der vierten Etappe:

 

Sie gilt als die Königsetappe. Sie war es bis jetzt auch. Hart, windig, trocken und landschaftlich sehr schön. Ich ging etwas mulmig an den Start, da mein Abendessen nicht bei mir bleiben wollte. In der Nacht bin ich kurz vor zwei Uhr aufgewacht und habe mir noch zwei Schokobrötchen aus dem Auto geholt und gegessen. Das Hungergefühl war zumindest weg und ich konnte besser schlafen. Wenn auch sehr flach. Ich ging die letzte Etappe durch und lege die Mitnahme von (Getränken, Salzen und Kleidung) für die nächste Hürde fest. Pünktlich um 4:50 Uhr wurde ich wach. Es folgten einige spezielle Dehnübungen für die Wirbelsäule und Rückenmuskulatur. Dann Gesicht gewaschen und alle sichtbaren Hautpartien mit Sonnencreme eingecremt. Anschließend die Füße mit Hirschtalg eingerieben. Für den rechten Fuß war es leider zu spät.

Frühstück wurde uns auf 05:30 gerichtet (war super von dem Hausherren). Denn um 06:00 Uhr mussten wir losfahren um den Start um 07:00 Uhr in Landeck nicht zu verpassen.

Eine Minute vor jedem Start dröhnt immer der Highway to Hell von AC/DC, gesungen von Bon Scott, aus den Lautsprechern. Wahnsinn!
Es ging die ersten vier Kilometer leicht bergab. Aber dann kam der längste Aufstieg 1600 Hm. Gestartet bei 809 Hm rauf auf 2432 Hm. Irre . Ab ca. 2100 Hm gab es kräftigen kühlen Wind. Wir haben uns sofort entsprechend angezogen. Diese Kleidung haben wir getragen bis zum Schluss obwohl die Sonne schien.
Nach dem Fisser Joch ging es einen schönen teilweise steinigen  Downhill Richtung Kölner Haus auf 1965 Hm. Die Wege waren zum Glück trocken. Ich hatte mich nochmals für ein paar Schuhe mit "gut abgelaufener Sohle" entschieden. Geht morgen nicht. Es regnet aktuell in Strömen.
Kurz nach dem Kölner Haus ging es sehr knackig wieder nach oben Richtung Arezzer Joch (2587 Hm). Das zog sich. Ich hatte vor einem Jahr im Juli beim 4-Trail noch viel Schnee gesehen. Jetzt war alles sehr trocken und karg. Trotzdem weiden dort Küche. Manche lagen mitten auf der Strecke. Naja, sie haben Hausrecht.
Kurz unterhalb vom Arezzer Joch trafen wir Gesine und Kurt. Wir wurden freudig empfangen. Das motiviert!
Nach kurzem "Auftanken" ging es zunächst abwärts. Wir durchquerten den Spielplatz von "Barny Geröllheimer". Dadurch zu kommen ohne sich zu verletzen oder den Stock abzuknicken erfordert höchste Aufmerksamkeit. Volle Konzentration!
Kurz danach ging es hoch zur Hexenseehütte (2580 Hm). Wir konnten nicht widerstehen. Zwei alkoholfreie Weizen mussten dran glauben (jeder eins natürlich).
Der Aufstieg zur Ochsenscharte war dann nochmal eine echte Herausforderung. Ausgelaugt ging es über eine Steinwüste nach oben. Wahnsinn! Wir haben es geschafft! Volker war heute die Lokomotive. Er lief und lief und ich kämpfend hinterher.
Die Ochsenscharte kannte ich auch nur im Schnee. Jetzt ganz "nackt". Die nächsten 6 km waren teilweise kräftige Downhills. Es war trocken, knochentrocken. Wieder mit voller Konzentration muss jeder Tritt bedacht werden um verletzungsfrei anzukommen.
Wir wollen finishen. Bei km 37 kam die dritte Verpflegungsstation. Wir waren sehr gut im Zeitlimit.
Die letzten 8 km sind wir im leichten Trab (Dieselmodus) zu Ende gelaufen (ok, die Erhebungen nur teilweise).
Wir sind kaputt aber stolz. In unserem Hotel in Samnaun (wir sind mittlerweile in der Schweiz) gibt es eine Badwanne. Ich genieße ein basisches Bad während ich diese Zeilen schreibe. Morgen kommt der Bergsprint insgesamt 6,3 km vier davon mit 700 Hm auf 2499 Hm. Es gibt kein Zeitlimit.
Die Muskeln brennen. Erich warten schon.
Genauso Nicolas auf den Bericht. Und Ihr hoffentlich auch.

Von 526 Läufern die heute gestartet waren kamen 461 ins Ziel. Ursprünglich waren 666 Teilnehmer gestartet.
Wir sind heute als 182 von 231 Teams angekommen.