Sechste Etappe von Samnaun nach Scoul.

Start:

um 8:00 Uhr

 

Zeitlimit:

bis 17:00 Uhr in Scoul.

 

Erwartete Ankunft:

ca. 16:00 Uhr.

 

Tatsächliche Ankunft:

 15:20 Uhr.

Laufbericht von der sechsten Etappe:

 

Start war heute um 08:00 Uhr in Samnaun (CH). Es ging wieder hoch hinaus. Die Herausforderungen heute war noch zusätzlich das Wetter und die richtige Kleidung.
Die Wetterprognose verhieß am Vormittag bleibt es trocken und nachmittags wir Regen, Hagel und Wind erwartet. Alles sehr herausfordernd über 2700 Hm. Ich entschied mich zunächst für mein rotes TV Gimmeldingen Laufshirt, wollene Armlinge und Wind/Regenjacke. Dabei hatte ich noch eine lange Hose, Ersatz-T-Shirt und eine ärmellose dickere Windjacke (Elke kennt sie). Die ganze Zeit hab ich noch ein Halstuch getragen (habe am Fisser Joch schmerzlich erfahren dürfen, was passiert, wenn bei starkem Wind kein Halstuch getragen wird). Hinzu kamen noch Handschuhe und Mütze. Knieschoner trage ich sowieso immer. Zum einen um die Knie warm zu halten und zum anderen bei einem Sturz glimpflicher davon zu kommen (hoffe ich jedenfalls).
Bei wolkenverhangenem Himmel ging es los. Über Wege mit kleinem Schotter ging es hoch zum Zeblasjoch. Es ist ein tolles Gefühl durch die Wolken zu laufen. Oben war dann auch die erste Verpflegungsstelle. Ich hatte warmen Tee, Salami und Brot zu mir genommen. Es ist schon erstaunlich zu welchen Dingen man greift wenn es kalt ist. Volker ist auch gerne noch an der Cola Tankstelle.
Es ging dann zügig weiter mit einem steinigen Downhill (konnte mit großer Aufmerksamkeit gerannt werden). Nach ca. 1 km kam der Aufstieg zum Fuorica Val Gronda auf 2752 Hm. Kurz davor hatte ich noch das T-Shirt gewechselt und die dickere Windjacke angezogen. Der Wind blies s..kalt.
Danach ging es wieder über nasse glitschige Pfade nach unten (höchste Aufmerksamkeit war geboten). Kaum auf 2400 Hm angekommen ging es steinig hoch zum Fimberpass. Ich habe die Höhenluft deutlich gespürt. Meine "Pumpe" lief auf Hochtouren, trotzdem wurde ich deutlich langsamer. Volker kam besser damit zurecht. Wir waren nie mehr als 50 m getrennt (wie ein "altes Ehepaar"). Ein echtes Team eben!
Jetzt folgte ein Downhill der es in sich hatte. Knapp 800 Hm mussten überwunden werden. Immer in Gedanken nicht die Geschwindigkeit ist entscheidend sondern unverletzt runter zu  kommen. Wir wollen finishen! Am tiefsten Punkt war V2. Dort haben wir ordentlich geladen. Cola-Mix, Bananen, Melone, Brot und Salami. Die nächsten zwei Kilometer waren klasse. Vegetation Mittelgebirge, unsere Welt. Die tollen Gefühle tragen uns weiter, dennoch wir mussten nochmals hoch, auf den 2730 m hohen Fuorcia Champatsch. Er soll uns nicht besiegen. Es war wieder ein zäher Aufstieg über Wiesen glitschigen Pfade und zum Schluss schlug Barny wieder zu. Am Gipfel wurden wir von einer Medical Crew kräftig angefeuert. Die beiden hatten dort bei s..kaltem Wind ihren Stützpunkt. Klasse das es Menschen gibt die da mitmachen. Respekt! Nach kurzer Fotosession kam wieder  was wir nicht so lieben. Ein Downhill über 1500 Hm auf 12 km Länge in einem Rutsch. Ein Hammer! Wie gehabt volle Konzentration und los ging es. Nach 5,5 km kam dann V3. Phillip Eisel hat mich gleich mit einem Schluck aus seiner Bierdose empfangen. Es tat guuuuuuut. War nur ein mittelgroßer Schluck. Ehrlich!

Wir haben nochmals geladen was der Körper wollte. Jetzt ging es teilweise richtig heftig nach unten. Unsere Oberschenkel wurden auf das Höchste gefordert. Es tat richtig weh. Aber wir mussten (wollten) weiter. Wir freuen uns so, wenn wir das 5 km Schild sehen (einmal noch ins Silbertal). Dann fieberten wir dem 3, 2 und 1 Schild entgegen. Die Oberschenkel tun nur noch weh. Die letzten Meter ziehen sich. Dann hören wir die Durchsage. Jetzt nochmal zusammenreißen. Haltung einnehmen und lächeln. Dieser Zieleinlauf in Scoul war der Hammer! Grandios. Wir liefen über eine Brücke mit Holzdielen (vibrierte bei unseren mächtigen Schritten). Wir konnten das Bimmeln und zurufen von Erich und Pam kaum erwarten. Es tat so gut. Wir haben es geschafft. Obligatorisch trinken wir ein alkoholfreies Bierchen und essen aus dem Angebot vor Ort. Diesmal gab es toll schmeckende Brote mit wahlweise Wurst (auch Salami) oder Käse. Wir haben ordentlich rein gehauen. Wir gehen heute nicht auf die Pasta-Party, da wir in eine neues Quartier umziehen und die Ausrüstung für morgen reinigen und her richten. Und.......unter anderem unseren Oberschenkel gutes Tun wollen. Denn morgen geht es nach St. Valentin an der Heide.